Erdfest – Naturverbundenheit in unserer Zeit

jb/kjd Auf dem Platz der Waldspielgruppe Wurzelhopser in Solothurn haben wir am 24. Juni 2018 am ersten Erdfest mitgewirkt. Das Erdfest versteht sich als eine Feier der Lebendigkeit, die in Gegenseitigkeit geschieht. Es will zur Partnerschaft mit der mehr als menschlichen Welt inspirieren. So viele Jahre und Jahrhunderte haben wir von der Erde nur genommen, mit viel Gier und wenig Dank. Nun ist es an uns, etwas zurückzugeben: unser Bekenntnis, dazu zu gehören, unsere Dankbarkeit, Erde zu sein.

Das Motto unseres Erdfests für Jung und Alt lautete „Zurück zum Einfachen“. Im kleinen Kreis kochten wir auf offenem Feuer, genossen ein einfaches Essen im Wald und verbrachten Zeit mit unseren Lieben und mit der Natur. Was wollen wir der Erde schenken? Was wünscht sie sich von uns? Als kleines Ritual übergaben wir unsere guten Wünsche in Form von selbst kreierten Geschenken dem Feuer.

Welche bei unserem Erdfest gewonnenen Erfahrungen oder Einsichten erscheinen uns persönlich bedeutsam – und könnten vielleicht auch für andere bedeutsam sein?

Wir hatten erst spät vom Erdfest gehört und die Suche nach einem guten Platz resp. einem passenden Partner dauerte seine Zeit. Mit der Waldspielgruppe Wurzelhopser, mit deren Initiatorinnen wir freundschaftlich verbunden sind, wurden wir fündig. Wir fanden es von der Idee her spannend, mit einer solchen Organisation zusammenzuarbeiten. Waldspielgruppen gibt es sehr viele in der Schweiz, fast in jedem grösseren Dorf ist eine zu finden. Über dieses Netzwerk könnte in Zukunft auf dezentrale Art und Weise eine recht breite Bevölkerungsschicht erreicht werden, so unsere weiterführenden Überlegungen.

Aufgrund der knappen Zeit beschlossen wir in diesem Jahr nur ein kleines Fest zu feiern im Sinne eines Pilotprojekts, um herauszufinden, wie wir die Idee des Erdfestes für Familien und deren Angehörige erfahrbar machen könnten. Es war uns wichtig, einen Anlass zu gestalten, bei dem es allen wohl ist. Zudem wollten wir das Fest mit den Menschen feiern, die auch sonst Teil unseres Lebens sind.

Wir empfanden unser Erdfest als wunderbare Mischung aus zusammen kochen und spielen, basteln, essen, Gemeinschaft und doch sehr frei. Es braucht eigentlich gar nicht viel, auch beim Programm: zurück zum Einfachen. Und doch hat das kleine Ritual mit den selbst kreierten Geschenken den feinen Unterschied gemacht. Eine Familie kam später dazu, ihnen fiel die „andächtige Stimmung“ auf, als alle dabei waren, ihre Geschenke für die Erde zu basteln.

Das Ritual hat sich sehr natürlich und passend angefühlt. Es hat dem Tag im Wald etwas Feierliches gegeben und ein gemeinsames Dankeschön an die Erde zum Ausdruck gebracht. Den Erwachsenen und Kindern hat die gemeinsame Zeit im Wald sehr gefallen, wir haben von allen Seiten positives Feedback erhalten. Rundum ein stimmiges Einschwingen auf die Energie und auf mögliche Erdfeste im nächsten Jahr.


Jeannine Brutschin und Kim Jana Degen haben 2017 gemeinsam die Organisation momo&ronja gegründet. „Als soziale Unternehmerinnen engagieren wir uns für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Zudem können wir mit momo&ronja unsere Erfahrung einer tiefen Verbundenheit mit der Natur in ganz konkreten Angeboten und Projekten zum Ausdruck bringen.“

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